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4. Kongress „MINT Zukunft schaffen“: Schule im digitalen Wandel

Die digitale Welt verändert das Lernen wie kaum eine gesellschaftliche Entwicklung zuvor. Wie können Schüler und Lehrkräfte von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren? Wie sehen zeitgemäße digitale Lehr- und Lernsettings aus? Was hat sich in der Praxis bewährt?

Mit diesen Fragen befassten sich beim vierten landesweiten Kongress „MINT Zukunft schaffen“ rund 250 Teilnehmer aus Schulen, Hochschulen und Unternehmen in der Stadthalle in Reutlingen. Eingeladen zu der Veranstaltung hatte der Arbeitgeberverband Südwestmetall gemeinsam mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg und der Initiative „MINT Zukunft schaffen“. MINT ist die Abkürzung für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

„Die Diskussion um den digitalen Wandel in der Schule bietet die große Chance, der Schul- und Unterrichtsentwicklung insgesamt neuen Schwung zu verleihen und die Förderung des MINT-Nachwuchses weiter zu forcieren. Der Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft wird nur gelingen, wenn wir Fachkräfte haben, die diesen Wandel gestalten wollen und können. Vor allem den MINT-Fachkräften aller Disziplinen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, so Stefan Küpper, Geschäftsführer bei Südwestmetall.

Welche Auswirkungen die Digitalisierung auf die Berufsbilder von heute und morgen hat, skizzierten Sabine Pfeifer, Director Bildungsmarketing bei der FLAD & FLAD Communication GmbH und Ausbildungsleiter Giuseppe Vernaci bei der Firma ElringKlinger AG in Dettingen in ihrem Vortrag. Ein Schwerpunkt des Impulsbeitrags bildete die Fragestellung: Welche Berufsbilder gestalten die Digitalisierung? Werden alle Berufe betroffen sein und welche Kompetenzen werden zukünftig benötigt werden?

In über 20 praxisnahen Fortbildungsveranstaltungen und Workshops konnten die Teilnehmer die Themen Digitalisierung und digitale Bildung in Schule und Unterricht vertiefen. Das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg stellte beispielsweise den Medienentwicklungsplan (MEP-Online) vor, der Schulen bei der Entwicklung eines passgenauen Medienkonzepts begleitet und unterstützt.

So hilft die Wissensvermittlung mit CyberLearningSpaces der imsimity GmbH etwa beim Verständnis dreidimensionaler Sachverhalte und gibt neue Anreize, sich mit den Lehrstoffen zu befassen. Innerhalb der Inhalte haben Lehrkräfte oder die Schüler mit einem Interaktionsgerät die Möglichkeit, interaktiv mit den 3D-Modellen zu arbeiten und dadurch komplexe Sachverhalte besser zu verstehen. Der Workshop der Stiftung Digitale Spielekultur Berlin zeigt praxisnah wie Games in der MINT-Förderung angewendet werden können und junge Menschen motiviert auch komplexe Sachverhalte zu verstehen.

Die „tablet teachers“ der Rennbuckel Realschule Karlsruhe zeigten Möglichkeiten auf, wie Lehrkräfte das iPad in den Unterricht integrieren und die medienpädagogische Arbeit an ihrer Schule forcieren können. Die Teilnehmer konnten einzelne Unterrichtsbausteine mit Hilfe des iPads erproben und verschiedene Apps kennenlernen, die sich für den Einsatz im Unterricht bewährt haben. Dr. Markus Ziegler vom Gymnasium Spaichingen stellte zwei speziell für den Physik-Unterricht entwickelte Apps vor. Die Apps „MechanikZ“ und „Schallanalysator sind kostenlos, werbefrei und stehen für iOS
und Android auf den App-Stores zum Download bereit

Am Nachmittag wurde im Anschluss an den MINT-Kongress die landesweite Auszeichnung „MINT-freundliche Schule" an 58 Schulen vergeben. Zusätzlich behalten nach dreijähriger erfolgreicher MINT-Profilbildung insgesamt 35 Schulen durch eine erneute Bewerbung und Prüfung das Signet „MINT-freundliche Schule“. Zum zweiten Mal erhielten darüber hinaus 24 Schulen das Prädikat „MINT-freundliche Schule digital“.

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