Landesweiter Online-Fachtag für pädagogische Fachkräfte mit rund 160 Teilnehmenden beleuchtet die Herausforderungen, mit denen sich Kitas und Träger täglich konfrontiert sehen und zeigt passende Lösungen auf.
„Wie ist das alles zu schaffen?“ Diese Frage beschäftigt Fachkräfte in Kitas und Träger gleichermaßen – in die Zukunft blickend, sehen sie sich mannigfaltigen Herausforderungen ausgesetzt. Am landesweiten Online-Fachtag „Kita im Wandel – Herausforderungen der Zukunft“ für pädagogische Fachkräfte, Trägervertreter sowie Lehrkräfte aus der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, wurden viele Fragen rund um das Themenfeld Kitas lebendig diskutiert.
Veranstalter des jährlich stattfindenden Fachtags ist der Arbeitgeberverband Südwestmetall mit seiner Initiative „Südwestmetall macht Bildung“. Partner waren auch in diesem Jahr die bundesweite Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ sowie erstmals die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung DKJS.
„Frühkindliche Bildung legt den Grundstein für einen späteren Schul- und Ausbildungserfolg“, so Stefan Küpper, Geschäftsführer von Südwestmetall. Eine gute Kinderbetreuung schaffe zugleich Spielräume für mehr Vollzeit bzw. vollzeitnahe Teilzeit und damit eine mögliche Erhöhung des gesellschaftlichen Arbeitszeitvolumens. Leistungsstarke Kitas seien somit als Basis für die Fachkräftesicherung unverzichtbar. Das gilt, so Küpper, auch mit Blick auf qualifizierte Zuwanderer, für die eine funktionierende Bildungs- und Betreuungsinfrastruktur einen maßgeblichen Faktor darstellen dürfte, sich für oder gegen den Standort Deutschland bzw. Baden-Württemberg zu entscheiden.
Einführend hielt Prof. Dr. Ralf Haderlein von der Hochschule Koblenz einen Impulsvortrag über das „Spannungsfeld zwischen Fachkräftesicherung und Qualitätsentwicklung in Kitas“. Das Spektrum der sich anschließenden Workshops und Seminare reichte von der MINT-Förderung über die Steigerung von Resilienz bei Kindern und dem pädagogischen Personal, Nachhaltigkeitsthemen, dem überarbeiteten Orientierungsplan, Demokratiebildung, kultureller Vielfalt, Digitalisierung bis hin zur brisanten Problematik des Personalmangels bzw. der Fachkräftegewinnung. Praktische Themen wie „die Einbeziehung von Eltern“ oder „das Einsetzen digitaler Tools im Alltag in Workshops“ wurden thematisiert und von den pädagogischen Fachkräften begeistert aufgenommen.
In einer Talkrunde zum Thema des Fachtags tauschten sich Staatssekretär Volker Schebesta, MdL; Stefan Küpper, Geschäftsführer von Südwestmetall; Steffen Jäger, Präsident und Hauptgeschäftsführer, Gemeindetag Baden-Württemberg sowie Pia Stetter, kommunale Fachberaterin, Stadt Oberkochen, angeregt aus.
„Es ist uns ein zentrales Anliegen, die Kindertageseinrichtungen im Land bei den Herausforderungen der Zukunft zu unterstützen – gerade auch bei solchen, die durch die Corona-Pandemie und die Fluchtbewegungen in Folge des Angriffskrieges auf die Ukraine zusätzlich zu bewältigen sind“, betonte Volker Schebesta, Staatssekretär des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, und ergänzte „Dazu ist eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit sowie der Austausch aller beteiligten Akteure im Rahmen von Fachtagen wie diesem nötig.“
„Die Städte und Gemeinden gestalten und fördern die Frühkindliche Bildung und Betreuung mit großem Engagement. Allein in den letzten Jahren hat sich die Zahl der eingesetzten pädagogischen Fachkräfte mehr als verdoppelt, die eingesetzten Finanzmittel gar verdreifacht. Doch aktuell kann vielerorts der Rechtsanspruch auf Kita-Betreuung faktisch nicht erfüllt werden, weil nicht ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen. Daher ist ein intensiver Austausch zwischen Politik, Wirtschaft und Verwaltung hilfreich, um bedarfsorientierte und zukunftsfähige Lösungen für die Sicherstellung der Frühkindlichen Bildung und Betreuung zu finden“, sagte Gemeindetagspräsident Steffen Jäger im Rahmen der Veranstaltung.
„Die pädagogischen Fachkräfte leisten trotz Personalengpässen täglich großartige Beziehungs- und Bildungsarbeit. Die aktuellen Herausforderungen können wir jedoch nur gemeinsam bewältigen. Das heißt, wir müssen die Aufgaben gleichmäßig auf den Schultern aller Akteure verteilen und neue Lösungswege andenken. Hierfür ist der direkte Austausch mit der Praxis von immenser Bedeutung“, so das Fazit von Pia Stetter.
„Interviews aus der Zukunft“ erlaubten einen Blick nach vorne; Kinder, Eltern, pädagogische Fachkräfte und Trägervertreter kamen zu Wort und berichteten den Teilnehmenden wie ihre „Traum-Kita“ der Zukunft aussieht.