„Wie sieht meine Wunschstadt aus, in der ich gerne leben will?“ „Mit welchen Materialien kann ich meiner Fantasie Gestalt geben?“ „Wie schaffe ich es, dass meine Vorstellung in der Umsetzung auch wirklich funktioniert?“
Diese und noch mehr Fragen stellen sich Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4 der Rauchbeinschule in Schwäbisch Gmünd. Seit September 2016 wird die dortige Technik AG im Rahmen der Initiative „Südwestmetall macht Bildung“ vom Arbeitgeberverband Südwestmetall gefördert. In diesem Angebot, umgesetzt von BBQ Berufliche Bildung gGmbH, dem Bildungsträger des Bildungswerkes der Baden-Württembergischen Wirtschaft, erleben und begreifen geflüchtete und nicht geflüchtete Kinder technische Vorgänge jede Woche hautnah. Sie lernen dabei Tätigkeiten kennen und üben Fertigkeiten, die sonst oft nur den „Großen“ vorbehalten sind: Sägen, leimen, hämmern, bohren, schrauben, aber auch genau beobachten, erkennen, Rückschlüsse ziehen, weiter entwickeln. Die Kinder sind mit sehr viel Begeisterung, Fantasie, Elan und Ausdauer dabei. Es werden aber nicht nur vorgegebene Aufgaben nach Plan umgesetzt.
Die Kinder werden in freien Bauphasen dazu angeregt, ihre eigenen Ideen zu entwickeln und umzusetzen. „Begeisterung schaffen, kreatives und technisches Verständnis fördern, dies sind grundlegende Aspekte der Technik AG“, sagt Anja Hof von BBQ, die die AG leitet. Hier können die Kinder in Einzelarbeit oder in Gruppen ihre eigene Wunschstadt aus Holz und Alltagsmaterial gestalten. Sie machen damit die Erfahrung, was es bedeutet, ein Projekt zu planen, zu strukturieren und über einen längeren Zeitraum hinweg durchzuführen.
Zum Schuljahresende durfte jedes Kind noch sein eigenes Insektenhotel bauen, diese werden in Kooperation mit der Ganztagesbetreuung der Rauchbeinschule auf dem Schulhof platziert. Somit erleben die Kinder Technik und Nachhaltigkeit hautnah. Die Kooperation und das Angebot sollen im nächsten Schuljahr weiter fortgeführt werden.
© Rems-Zeitung